Neuere deutsche Literatur, Kulturtheorie und Gender Studies
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Das Lachen der Unschuld: Überlegungen zu einer Kippfigur

Gastvortrag am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft

19.07.2017 um 18:00 Uhr

Mittwoch 19.07.2017, 18 Uhr c.t.
Schellingstraße 3, Rückgebäude R 203

Zur Einstimmung:

Freud setzt in Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten das Komische mit dem Naiven in Beziehung: „Die Gattung des Komischen, welche dem Witze am nächsten steht, ist das Naive,“ schreibt er. Bedingung dieser Komik aber ist, „daß uns bekannt sei, er besitze diese Hemmung nicht, sonst heißen wir ihn nicht naiv, sondern frech, lachen nicht über ihn, sondern sind über ihn entrüstet.“ Naivität erweist sich als ein schmaler Grad, der Status des Lachens (der anderen) erweist sich damit als prekär. Was Freud über die Naivität schreibt, ist der ihr verwandten Unschuld immer schon eingeschrieben, trägt sie doch in der Negation die Schuld schon in sich oder, um es abstrakter zu formulieren, ist ein Begriff von Schuld der Unschuld immer schon vorausgesetzt. Mein Vortrag will sich dieser prekären Figuration über drei Wege nähern: Zum einen mit einer Bildbeschreibung Denis Diderots, zum zweiten mit Freuds und Sarah Kofmans Überlegungen zum Witz bzw. zum lachenden Dritten und zum dritten mit Kurt Hofmanns filmischer Komödie Das Wirtshaus zum Spessart.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen! 

Weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage des Instituts für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft.