Neuere deutsche Literatur, Kulturtheorie und Gender Studies
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Das Lachen der Unschuld: Überlegungen zu einer Kippfigur

Vortrag

03.04.2017

Prof. Dr. Annette Keck spricht am 03. April 2017 am Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung in Greifswald über das Lachen der Unschuld.

Eckdaten:

  • Zeit: Der Vortrag beginnt um 18:00 Uhr.
  • Ort: Alfried Krupp Wissenschaftskolleg | Martin-Luther-Str. 14 | Hörsaal

Zur Einstimmung: 

Freud setzt in Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten das Komische mit dem Naiven in Beziehung: "Die Gattung des Komischen, welche dem Witze am nächsten steht, ist das Naive," schreibt er. Bedingung dieser Komik aber ist, "daß uns bekannt sei, er [der Naive] besitze diese Hemmung nicht, sonst heißen wir ihn nicht naiv, sondern frech, lachen nicht über ihn, sondern sind über ihn entrüstet." Naivität erweist sich als ein schmaler Grad, der Status des Lachens (der anderen) erweist sich damit als prekär. Was Freud über die Naivität schreibt, ist der ihr verwandten Unschuld immer schon eingeschrieben, trägt sie doch in der Negation die Schuld schon in sich oder, um es abstrakter zu formulieren, ist ein Begriff von Schuld der Unschuld immer schon vorausgesetzt. Der Vortrag will sich dieser prekären Figuration über zwei Wege nähern: Einerseits mit Freuds und Sarah Kofmans Überlegungen zum Witz bzw. zum lachenden Dritten und andererseits mit Kurt Hoffmanns filmischer Komödie Das Wirtshaus im Spessart.

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